Mehr als zwei Drittel des Bauvolumens entfallen auf den Bestand, also die Sanierung und Instandsetzung bestehender Gebäude. Bei Arbeiten in Bestandsgebäuden kommt es für Entwurfsverfasser und Fachplaner vor allem auf ihre Erfahrung und ihr Improvisationsvermögen an. Das entscheidende Werkzeug sind modellbasierte Arbeitsweisen. Durch BIM wird mehr Effizienz erreicht. Dabei gilt es schnell auf unerwartete Gegebenheiten zu reagieren und passende Lösungen finden, denn
- vorhandene Pläne stimmen selten,
- die digitale Erfassung des Gebäudes ist unverzichtbar,
- am BIM-Prozess sind viele Experten beteiligt und
- eine gemeinsame Datenumgebung ist bei BIM-Projekten im Bestand besonders wichtig.
Aufgrund der Aktualität und Komplexität des Themas werden zwei erfahrene Referenten in das Thema einführen und diskutieren.
Stefanie Samtleben, Gruppenleiterin Integrale Fabrikplanung beim Fraunhofer IFF, zeigt in ihrem Vortrag die effiziente Anwendung modellbasierter Arbeitsweisen für die Wohnungswirtschaft auf. Dabei geht sie auf die Herausforderungen der Wohnungswirtschaft ein, zeigt die Lebenszykluskosten eines Gebäudes auf und wie diese beeinflussbar sind. Die Verknüpfung von BIM-Prozessen mit kaufmännischen Prozessen zeigen den Mehrwert: „Die BIM-Methode fordert den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerkes zu berücksichtigen. Die Ausführung und der Betrieb müssen sich stärker einbringen.“
Durch die rasante Entwicklung der Baubranche in Richtung Nachhaltiges Bauen im Lebenszyklus des Bauwerkes werden auch für Baustoffe, Bau- und Anlagenteile Deklarationen und Zertifikate entscheidender Faktor für den Bau und Betrieb von Bauwerken. Die Produkteigenschaften während des gesamten Lebenszyklus des Gebäudes, insbesondere der Planung mitzuführen und zu dokumentieren sowie eine Verknüpfung im Gesamtsystem herzustellen lässt sich ohne eine digitale Datenverwaltung kaum mehr realisieren. Die bauteilbasierte Planung mit allen notwendigen Informationen zu den verwendeten Materialien schafft Transparenz in der Planung und Sicherheit im Betrieb. Der Focus auf Nachhaltigkeit ist eine der Triebkräfte zur Digitalisierung der Bauprozesse.
Die Themen Erneuerbare Energien, Nachhaltigkeit und BIM verbindet Clemens Westermann, Inhaber Westermann Gebäudetechnik und Hochschullehrer für Gebäudetechnik an der Hochschule Anhalt in Dessau, in seinem Vortrag miteinander.
Zielgruppe
Architekten, TGA-Planer, Sachverständige, Wohnungsverwaltungen
Zeit, Ort und Anmeldung
Das BIM-Forum findet am 30. Mai 2024 von 13:00 bis 14:30 Uhr als Hybridveranstaltung in der Elbfabrik des Fraunhofer IFF, Joseph-von-Fraunhofer-Straße 1, 39106 Magdeburg statt. Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Hier können Sie sich bis zum 27. Mai anmelden. Der Einwahllink zur Onlineteilnahme wird Ihnen vor der Veranstaltung per Mail zugeschickt.